5pm and circling around oneself. Watching the swallows between the buildings, low altitude flight and the sounds that link to summers in distant pasts. (Unfreezing connections stuck in hour-long lack of attention. Randomly stumbling across missing pieces that went unnoticed for way too long, caused strange behaviours for way too long. Houses slowly drifting into afternoon mood. Not sure whether too late or too early.)

Event logging. Entangled in different kinds of endless scrolling. Training muscle memory by repeatedly leaving input in wrong places to have it overwritten moments later. Nor learning by doing. Something like that.

Nach und nach hüllt sich der Freitag in Grau, und der Wind gewinnt an Kraft. Für einen Moment versucht der abschweifende Fokus, Muster und Signale im Winken und Wedeln der Äste und Bäume zu erkennen. Schindeln und Bleche klappern, ein merkwürdiges Lied pfeift unter der Tür, Paketboten tanzen auf dem Gehweg umeinander, Klingeln brüllen. Hinter der Wand erzählen aufgebrachte Fernsehstimmen von Realitäten, denen man sich sonst entzieht, wo es nur irgend geht. (Dann treibt pathetische Musik durch alte Steinmauern, kurz bevor die eigenen Verbindungen wieder aktiv werden, in den Kopfhörern kratzen und bunte Muster auf Bildschirme malen. Ein kurzes Räuspern, ein paar gesprochene Worte, um die Stimme zu testen. Noch kein Regen auf den Dächern.)

Closing in on 9am. Systems under load. Unfinished handshakes, sequences messed up, traffic lost. Navigating in a maze. (Morning traffic morphed into usual day traffic, some birds still roam in the backyard air, sunlight flickering in the dense, ever-growing fir. A neighbourhood cat spends hours sleeping on low roof. Decelerated moments in a fast day.)

Music for mornings, relocating mind to the day.

https://steveroach.bandcamp.com/album/zones-drones-atmospheres

Cover Artwort for Steve Roach: Album title Zones, Drones and Atmosphere printed on a grey-gradient background with an odd structure slightly resembling a hand or some kind of plant.

Ein Augenzwinkern weiter: Gähnen und Heimbüro. Es blieb stickig und schwül in diesen engen Wänden, und auch das weit offene Fenster vermag nur wenig daran zu ändern. Erste vorsichtige Spuren von Sonnenlicht und Schornsteinschatten auf Häusern und Straße, letzte oder erste Wolkenfetzen über der Kreuzung, denen die momentane Konzentration nicht entlocken kann, ob sie ankommen oder weiterziehen. Nachbars Vespa knattert einige Meter den Bürgersteig entlang und verschwindet dann stadtwärts. Ein Transporter rangiert auf dem großen Parkplatz, das durchdringende Piepen schrillt immer wieder weithin hörbar über den Asphalt. (Kaffee aufsetzen. Nochmals gähnen. Und sortieren, was aus dem Plan der Woche heute noch Platz findet. Es ist der Versuch, der zählt. Habt es mild heute!)

Viel später: Flüchtiges Navigieren durch offene Tickets und neue Kommentare. Dem Berg beim Wachsen zusehen. Wiederaufnahme des Kontaktes mit dem anderen Ende des Tages, um den Kurs zwischen den Punkten noch einmal nachzuvollziehen. Kühle, archaische Dunkelheit des Gartens klebt an Haaren, Geist, Seele. Ein Espresso aus der alten Kanne, zur Unzeit, während ringsum die Lichter der Balkone nach und nach gelöscht werden. (Und sich selbst von den Vorzügen früheren Schlafes überzeugen wollen. Mit mäßigem Erfolg. Wie so immer in solchen Gesprächen. Mond hinter Dunst. Der Wind schweigt.)

A bit of sun in troubled clouds. And a plant rising into that dramatic light.

Afternoons, decoupled from any sense of time. In between sun and rain, and always somewhat facing storms. // 366skies

5pm. On, slowly. Grey clouds pushing through bright skies again and again, the afternoon seems indecisive about its summer ambitions. Calming down, with that sensation of not really having achieved much all day. Watching tasks stuck at 60%, just slowly moving forth. Taking a break, while waiting prevails.

Etwas orientierungslos, einiges weiter durch die Zeit. Der Praktikant im Supermarkt des geringsten Misstrauens hockt im Vorraum auf dem Fußboden und isst Nudeln aus einer Pappschachtel. Neue Waren in alten Fluren sorgen für Gedränge auch bei wenigen Besuchern. Ein zorniger junger Mensch schiebt sich durch die Enge, zwei schwere Packtaschen links und rechts am Wagen hängend, und brennt mit Blicken jeden, der nicht schnell genug das Weite gesucht hat. Draußen schneiden Bauarbeiter mit einer großen Säge in die Straße, der Klang geht durch Mark und Bein. Rückzug, schnell. (Auch: Sinnieren über allgemeines Tempo und eigene Schrittgeschwindigkeiten. Auge in Auge mit dem Gefühl, an verschiedenen Stellen den Anschluss zu verlieren, und der noch seltsameren Wahrnehmung, an manchen Stellen den Anschluss bewusst verlieren zu wollen. Tee unter bleichem Himmel. Nachmittag.)

Past 8am. And on. In a different strange kind of reactive flow. Challenged by weird communications that strive to always derail into the same orbits around the same obscure early conclusions. Tracking responses lost in the void. Exercising contenance and patience. Both wearing thinner.

Lang geisterten Stürme durch die Zimmer, klapperten mit Fenstern, Türen, Glöckchen. Jetzt bleibt nur noch ihr Gesang in den Schlüssellöchern und Fugen. Draußen erwacht das Viertel, schwerer Verkehr und das Rumoren der Baustellen dröhnen in den Höfen. Hinter der Kreuzung hupt man sich an, beschimpft sich für einige Augenblicke, umgeht sich irgendwie, verschwindet im Morgen. (Heimbüro. Zweiter Kaffee. Ablegen akuter Themen des Gestern ganz oben auf dem Stapel, noch vor den anderen wichtigsten Dingen. Den eigenen Schatten auf der Wand beobachten, erstaunt, wie sich einzelne Härchen antennengleich vom Rest des dunklen Ganzen abheben. Zerzauste erste Bewegungen in den Donnerstag. Habt es mild heute!)

(Und irgendwann wieder im Abend: Etwas verknittert, noch, schon. Kratzige Stimme, kratziger Geist, als wäre der Vorrat aller glatten, ordentlichen Gedanken für heute aufgebraucht und hätte nur rauhe Reste zurückgelassen. Halber Mond auf schwarzem Himmel, der durch das Fenster über die Schulter schaut und die Worte liest, die das Heute noch hergibt. Infrastruktur beobachten, Zustände, die sich in langen elliptischen Bahnen um Normalwerte herum bewegen. Stabilität täte Not, aber alle Änderungen, die die Nacht sehen würde, wären schwerlich hilfreich. Unten hallen müde Schritte, aber vielleicht hört man die Dinge auch nur so, wie sie die eigene Verfassung wahrnehmen will. Die Kneipe schließt die Fenster, löscht das Licht, lässt die Musik ausklingen. Immer genug Nähe zum ersten Traum.)

Steppe sage in front of a blue evening sky. Lens flares and an unreal atmosphere over everything.

Early evening. Watching the day drift on. Imagining. // 366skies 

6pm and on. Still finding a good breathing frequency. The tension usually becomes visible only after it's gone, replaced by a flood of thoughts breaking dams.(Supper in the garden. One with the blue and the green, reasonably far from the noise. Keeping the surge of inspiration up for a moment, the resonance experienced in few situations of striking the right chords. This is where the day went.)

Merklich später: Augen kurz fest schließen, die innere und die äußere Welt für einige Momente trennen. Durchatmen, unsichtbare Böen in den Jalousien hören, das Rauschen des Wassers unten im Teich, das Summen der Maschinen, die Gespräche und Telefonate der Nebenzimmer. Schritte kommen und gehen, Türen quietschen, Verkehr vibriert inmitten der Häuser. (Anspannung weicht. Leichter Schwindel. Und eine andere Art von Leere.)

8am, deviations in reading. Today: Controlling and enforcing goals in agile teams. The usual idea of adding a layer of top-down management to structures supposed to be self-organizing and motivated. Closing the magazine, wondering whether at some point cultural shifts might become obvious and reality. (And then, distracted by the birds singing in the office backyard, echoed a myriad of times by concrete and steel. Prepared, counting, waiting.)

Wieder entlang des Weges: Unbewusste Fortbewegung, zufällige Routenwahl, und plötzlich rollt man an Fassaden vorbei, deren Veränderung einem lang verborgen blieb. Neben dem Haupteingang sitzt ein älterer Herr in Arbeitskleidung auf einem Klappstuhl, montiert an einem Gasbrenner, der noch auf seinem Schoß ruht und mit dem er in Kürze gegen das Unkraut in den Fugen der Steine angehen wird. Krähen hüpfen über das Dach einer Limousine, Straßenbahnen passieren einander in der Kreuzung, zwei verschiedene Signaltöne, ein gewinkter Gruß. Und dann ununterbrochene Fahrt, bis in den Keller. Fahrstuhl. Büroküche. Schulungsraum. Zweiter Kaffee, und Wasser, für die Stimme. Kurzes Sammeln, so lang die Stunden noch leer sind. Habt es mild heute!

Almost 10pm: Feeling calm and content, yet the same time supposedly seeing a crowd of uncontrolled thoughts monkey-jumping around in between china and those crystal phiols keeping the distilled essence of the day. Watching the same blue sky gently dim and pale again. Listening to the neighbours walking through evening routines, once again getting a glimpse into how different people are. (Morning and night, same place, similar moods, with a few more moments filed in non-digital memory.)

Später, andernorts: Rilke am Straßenrand, zwischen rostigen Wohnmobilen und staubiggrünen Kräutern. Glocken schlagen die volle Stunde, am Flusslauf unter der Brücke verstecken sich blasse Jugendliche hinter ihren Laptops. Efeu überwuchert ein vergessenes Haus. Löcher im Schieferdach öffnen sich schwermütigen Einblicken in unbewohnte Leere. Blendendes Gegenlicht voller Mücken. Nur der Wind hält den Sommer noch zurück.